Schule "NUEVA ESPERANZA"

 März 2016:

Die Anzahl der Kinder, die aus finanziellen Gründen nicht zur Schule gehen, ist trotz des guten pädagogischen Angebots immer noch zu hoch. Deshalb begannen wir 2008 in der kleinen Urwaldschule „Nueva Esperanza“ für die allerärmsten Familien eine Lösung zu finden. Das Angebot wurde zunehmend angenommen. Bei Erreichen des allgemeinen Leistungsziels wurden die Kinder später als Seiteneinsteiger in der Regelschule aufgenommen. Aus administrativen Gründen seitens der Schulbehörde war dies 2013 nicht mehr möglich, sodass wir dieses Projekt beenden mussten.

 

Februar 2013:

Seit nunmehr 5 Jahren werden in der kleinen Schule weit draußen im Dschungel alle diejenigen Kinder aufgenommen, denen sonst aus den verschiedensten Gründen die Aufnahme in einer öffentlichen Schule nicht möglich wäre. Im Vordergrund stehen stets finanzielle Gründe, denn Schulmaterialen, Ranzen, Kleidung müssen die Eltern selbst bezahlen. Hier nun können auch die Ärmsten ihre Kinder in den Unterricht bringen, weil ihnen untragbare Belastungen erspart bleiben. Mit großem Eifer wird dieses Angebot wahrgenommen, was nicht ganz ohne Konflikte ist: Während der letzten beiden Jahre nämlich wurden auch lernbehinderte Kinder mit ca. 13 Jahren aufgenommen, mit dem Versuch, ihnen ein wenig Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Die ohnehin sehr gemischte Lerngruppe hat sich so rasch auf ca. 30 Kinder erhöht, was von unserer fleißigen Lehrerin Tinga Guttierez kaum zu bewältigen war.

 

Angesichts des Ansturms zum  Schuljahr 2013 hat Schwester Andrea spontan entschieden, die älteren lernbehinderten Schüler im Frühförderzentrum „TAU“ durch die Lehrerin Lidia Herrera zu unterrichten. Die Eltern haben diese Veränderung sofort verstanden und ohne Diskussionen akzeptiert. Für ihre Kinder ist dies eine deutliche Verbesserung.

Aufgrund neuer schulpolitischer Verordnungen ist die Zukunft unserer kleinen Urwaldschule infrage gestellt. Es können nur diejenigen Kinder in öffentliche Schulen aufgenommen bzw. weitervermittelt werden, die in einem Zentralregister statistisch aufgenommen worden sind. War es vielen Kindern zuvor möglich als „Seiteneinsteiger“ woanders weiterbeschult zu werden, stehen diese Kinder nun „auf der Strasse“. Erste Gespräche mit der örtlichen Schulbehörde haben noch zu keinem Erfolg geführt. Das Wachstum der Gemeinde Ascensión aber ist dynamisch genug, um weiterhin auf eine sinnvolle Lösung zu hoffen.

Februar 2012:

Wegen der ständig steigenden Nachfrage wurde der Klassenraum für ca. 28 bis 30 Kinder erweitert. Die Lerngruppe ist gemischt: Das jüngste Kind ist 5 Jahre alt und hat sich erstaunlich gut in den Klassenverband eingebracht. Inzwischen haben sich auch zwei ältere Frauen entschlossen, Lesen und Schreiben zu lernen.

Versuchsweise wurden im Schuljahr 2012 mehrere lernbehinderte Jungen und Mädchen aufgenommen, um sie aus ihrer bedrückenden Isolation in ihren Hütten herauszuholen. Wegen der fehlenden Fachkompetenz wird man künftig davon Abstand nehmen und für diese Jugendlichen andere Wegen erschließen müssen.

Alle Projekte sind gemeinsam mit den Franziskanerinnen in vielen kleinen Schritten aus dem aktuellen Bedarf heraus entwickelt worden: Für die vielen Kinder ohne schulische Möglichkeit ist die Schule Nueva Esperanza  ein Ort, wo sie die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens erlernen können. Bei entsprechenden Voraussetzungen können  einige von ihnen als Seiteneinsteiger in einer Öffentlichen Schule weiterlernen oder sie müssen die erste Klasse wiederholen. Auf jeden Fall aber wurden sie dem Schul-und Lernsystem zugeführt und nicht sich selbst und dem Zufall überlassen.

Das Frühförderzentrum TAU hat eine traurige Lücke geschlossen und den z.T. schwerbehinderten Kindern und ihren Eltern neue Hoffnung gegeben. Lernangebote und soziale Zuwendung verhindern ein kümmerliches Dahinvegetieren in den ärmlichen Hütten bei unzureichender Pflege und mangelnder Ernährung.

Kommunikationsstelle für alle Probleme ist jedoch das neu entstandene Ernährungszentrum Santa CLARA. Das durchstrukturierte Programm erfasst alle Arten von Störungen, Risiken, Krankheiten und Problemen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit werden die Kinder gezielt betreut und gegebenenfalls  in Spezialzentren  nach Santa Cruz überwiesen.

Viel wurde erreicht und doch zeigt sich die nächste Lücke, die in logischer Konsequenz geschlossen werden muss: Diejenigen behinderten Jungen und Mädchen, die nicht im regulären Schulsystem integriert sind, bleiben derzeit noch unversorgt. Hier wollen wir im Rahmen eines weiteren Projektes Abhilfe schaffen, damit die Arbeit des Frühförderzentrums nicht irgendwann ins Leere läuft.

 

Bis 2011:

Ascensión ist weiter im Wachstum begriffen. In dem weitentlegenen neu entstanden Ortsteil „Las Cusis“ werden laufend neue Hütten gebaut. Der Weg ins Zentrum ist weit und besonders für die Kinder nicht zu schaffen. Das bedeutet, dass viele der Kinder nicht zur Schule gehen können, selbst wenn sie die Mittel für die Schulmaterialien aufbringen könnten. Hier hat Schwester Andrea Schett , die bereits mehrere Schulen gegründet hat, das Schulprojekt „Nueva Esperanza“ begonnen. Auf einem wildbewachsenen Grundstück steht eine einfache Hütte mit Palmdach, in der nun sowohl Schulanfänger unterrichtet wie auch lernschwache Kinder gefördert werden sollen.

Nach Gründung der kleinen Urwaldschule „Nueva Esperanza“ werden seit 2009 jährlich 25 Kinder mit verschiedenen Lernniveaus von Profesora Tinga unterrichtet. Am Ende des Schuljahres erhalten sie Zeugnisse und können anschließend in eine öffentliche Schule übernommen werden.

Im Februar 2011 wurden sogar 30 Kinder aufgenommen, die sonst keine Möglichkeit zum Erlernen der Kulturtechniken gehabt hätten. Die bisher bestehende Trennwand im Klassenraum wurde deshalb entfernt, um für die Kinder mehr Platz, Luft und Licht zu schaffen.

In einer einfachen Hütte auf dem angrenzenden Grundstück finden die ersten älteren behinderten Kinder eine Art Förderunterricht, der von einer weiteren Lehrkraft übernommen wurde.

Das Palmdach war inzwischen verwittert und hielt den teilweise heftigen Wettereinflüssen nicht mehr stand, für 500 $ wurde das Dach mit 1000 Palmwedeln jetzt neu eingedeckt.